Pilz, die nach den Olympischen Spielen kein Bouldertraining absolviert hatte, holte im Halbfinale ein Top und drei Zonen. Damit landete sich auf Position 15 und beendet die Boulder-Saison mit den Rängen 17 (Keqiao), 14 (Salt Lake City), 5 (Innsbruck) und 15. Mit einem Top mehr wäre ein Platz in den Top-10 möglich gewesen.
„Ich hatte im Bouldern keine großen Erwartungen, den Bewerb habe ich einfach mitgenommen. Dafür war es okay, den Fitnessboulder habe ich gemacht, bei zwei anderen war ich knapp dran“, so die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin. „Beim koordinativen Boulder habe ich schon gemerkt, dass mir das Training fehlt.“
Boulder-Saison beendet
KVÖ-Nationalcoach Fabian Leu zeigt sich mit der Performance zufrieden. „Es war eine solide Leistung, viel mehr war diesmal nicht drin. Ihre Saison war intensiv und lang, sie hat diesen Boulder-Bewerb ohne Vorbereitung absolviert. Das Feld ist dicht, ohne gezieltes Training ist es bei jedem Weltcup schwierig.“
Die Weltcup-Saison im Bouldern ist somit aus österreichischer Sicht beendet. „Die Boulder-Saison hat ganz gut begonnen, dann stand alles im Zeichen der Olympischen Spiele und der Qualifikation dafür. Zum Ende hin hat uns bei den Weltcups das Quäntchen Glück für einen Platz ganz vorne gefehlt. Zudem hatten wir mit Ausfällen zu kämpfen“, spricht Leu die Verletzungen von Jan-Luca Posch und Nicolai Uznik an. „Unser Blick ist nach vorne gerichtet, wir müssen mehr Athlet:innen in die erweitere Weltspitze bringen, um einen größeren Pool an Leuten zu haben, die in ein Weltcup-Finale klettern können.“
Vorfreude auf Vorstieg
Für Pilz richtet sich der Fokus nun auf den Vorstieg. In ihrer Paradedisziplin kämpft sie am Wochenende (Samstag Quali, Sonntag Halbfinale und Finale) um einen Spitzenplatz in der Weltcup-Gesamtwertung. Aktuell belegt sie mit 2.220 Zählern Rang fünf, direkt hinter Teamkollegin Mattea Pötzi (2.250 Punkte). Olympiasiegerin Janja Garnbret aus Slowenien, mit 3.000 Punkten in Führung, lässt das Weltcup-Finale aus. Somit ist für Pilz auch die Titelverteidigung in der Disziplinenwertung möglich.
„Im Vorstieg hoffe ich schon, dass ich vorne mitklettern kann. Ich bin nach den Olympischen Spielen zwar auch nicht mehr in der Höchstform, aber ich habe versucht, im Training das Beste daraus zu machen. Mit dem Sieg in der Weltcupwertung wird es schwierig, weil gute Leute vor mir in einer besseren Position sind, ich will einfach im Bewerb alles rausholen, abgerechnet wird am Ende“, meint Pilz.
Aufgrund des Weltcup-Finales verpasst die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin auch die Lotterien Sporthilfe-Gala am Donnerstag, bei der sie in der Kategorie „Sportlerin des Jahres“ in den Top-3 aufscheint.