Zuhause ist es am schönsten! KVÖ-Asse begeistern im Vorstieg

Rot-weiß-rote Festspiele beim IFSC Climbing World Cup Innsbruck 2024! Gleich sechs KVÖ-Asse schafften am Samstag im Vorstieg den Einzug ins Halbfinale, drei davon stehen im Finale. Jakob Schubert, Jessica Pilz und Mattea Pötzi werden am Sonntagabend um den Sieg kämpfen, auch die weiteren Österreicherinnen hatten im Semifinale Grund zur Freude.

Einmal mehr war es Jakob Schubert, der in Innsbruck mit einer großen Kletter-Show für Jubelstürme sorgte. Der sechsfache Weltmeister zeigte in seiner Paradedisziplin in der Qualifikation eine solide Leistung, hatte aber mit den hohen Temperaturen untertags zu kämpfen. Im Semifinale am Samstagabend spielte er seine ganze Klasse aus und zog mit 49+ Griffen auf Platz eins ins Finale ein. Damit wird der Lokalmatador am Sonntagabend (19:30 Uhr, live auf ORF Sport+) als Letzter an die Wand gehen.

 

„Es ist super gegangen, aber es war ein harter Tag. In der Qualifikation war es brutal heiß, im Halbfinale konnte ich dann so klettern, wie ich es mir vorstelle. Ich war gut im Fokus und voll auf die Route konzentriert. Es war mir heute extrem wichtig, ins Finale zu kommen. Das frühe Aus im Bouldern hat mich vor den Olympischen Spielen härter getroffen als sonst vielleicht“, bilanzierte er zufrieden. Die Stimmung in Innsbruck-Tirol sei weltweit einzigartig: „Es war so cool, es macht einfach riesengroßen Spaß bei so einem Publikum. Da kann man noch einmal ein paar Prozent herauskitzeln. Es macht mich einfach stolz, was hier in Innsbruck abgeht, und was entstanden ist. Es ist nicht zu begreifen, dass in einem Halbfinale 3.000 Leute kommen und Gas geben.“

 

Die Vorfreude auf das „Finale daheim“ ist riesengroß: „Ich weiß spätestens jetzt, dass ich fit bin, daran ändert das Finale nichts mehr. Jetzt will ich den Sieg vor Heimpublikum.“ Während Schubert als Bester souverän den Finaleinzug meisterte, scheiterten andere Mit-Favoriten im Halbfinale. Vorjahressieger Sascha Lehmann (SUI) und Japans Youngster Sorato Anraku verpassten das Finale der Top-8 als Neunter und Zehnter. Der zweitplatzierte Brite Toby Roberts hatte mit 46+ bereits drei Griffe Rückstand auf Schubert.

 

Pilz: „Stimmung ein Wahnsinn“

 

Jessica Pilz, in der Qualifikation auf Rang fünf, zeigte im Halbfinale vor ausverkauftem Haus eine Gala-Vorstellung. Die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin belegte mit 43+ Griffen Rang drei hinter der slowenischen Olympiasiegerin Janja Garnbret (48+) und der Japanerin Ai Mori (48+).

 

„Die Route war richtig cool, ich bin in einen guten Flow gekommen. Es hat Spaß gemacht, die Stimmung war ein Wahnsinn. Das Heim-Publikum gibt dermaßen Gas, sensationell“, freute sich Pilz. „Das Finale im Vorstieg war mein Ziel, jetzt will im am Sonntag noch einmal alles herausholen“, so Pilz, die sich auch mit ihren Teamkolleginnen freute: „Es ist cool, dass die anderen Mädels auch so gut performt haben. Ein starkes österreichisches Team zu haben, ist wichtig.“

 

Die angesprochenen Österreicherinnen begeisterten die 3.000 Fans in der „Freiluft-Arena“ am Gelände des Kletterzentrum Innsbruck. Mattea Pötzi (34+) schaffte es als Achte zum zweiten Mal in ihrer Karriere ins Weltcupfinale. „Ich kann es kaum glauben, der Heimweltcup ist das Highlight des Jahres. Als das Finale fix war, bin ich in Tränen ausgebrochen. Familie und Freunde sind da, es ist einfach überwältigend.“

 

Rückkehr und Debüt

 

Julia Fišer war bereits nach dem Halbfinaleinzug überglücklich, zeigte dort erneut eine starke Leistung und durfte sich als Neunte über ihr bestes Karriere-Ergebnis freuen. Die 27-jährige Tirolerin meldete sich nach einem dreijährigen Tief zurück, ihr letztes Weltcup-Halbfinale hatte sie 2021 in Kranj (SLO) erreicht. Bislang war ihr bestes Weltcup-Ergebnis Platz zehn in Briancon (FRA) 2020.

 

Eine eindrucksvolle Talentprobe legte Flora Oblasser ab. Die 16-jährige Tirolerin zog bei ihrem Weltcup-Debüt zunächst als Zehnte ins Semifinale ein, lieferte dort erneut ab und belegte Rang zehn. „Für den ersten Weltcup war das super, ich konnte es genießen. Ganz optimal war es nicht, aber mit dem zehnten Platz kann ich zufrieden sein.“ Eva-Maria Hammelmüller (30+) landete an der 20. Stelle, ihr bestes Weltcup-Ergebnis seit drei Jahren.

 

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