Vom italienischen Publikum zum ‚Super-Schubert‘ gekürt, findet der Olympiadritte von Tokio nach überstandener Covid-Erkrankung wieder zurück auf die Siegerstraße. Der 31-jährige Innsbrucker kürt sich nach Einzelsiegen im Boulder und Vorstieg zum ‚Rock Master 2022‘. Für die im August stattfindende Europameisterschaft fühlt sich Schubert nun gut gerüstet.
Die 35. Austragung des legendären Rock Master Festivals im italienischen Arco war mit den Kombinationssiegen von Jessica Pilz und Jakob Schubert fest in österreichischer Hand. Nach 2019 triumphierte Schubert neuerlich an einem Ort, der für den Tiroler viele Emotionen birgt.
„Arco ist zum einen eine sehr legendäre Veranstaltung, die es gefühlt schon ewig gibt, zum anderen findet der Rock Master in einem Ort statt, der für fast so etwas wie ein zweites, kleines Zuhause ist. Ich war schon so oft hier, zwischen den Felsen am Gardasee fühle ich mich extrem wohl. Manche meiner ersten Felserlebnisse als 12, 13-Jähriger habe ich hier bei diversen Trainingslagern gesammelt und verbinde zahlreiche Erinnerungen damit.“
Mit einem Flash beim letzten Boulder geht der erste Bewerb am Nachmittag an Schubert; nur wenige Stunden später kommt es auf der Vorstiegswand zum perfekten Duell zwischen den besten Freunden und langjährigen Wohnungskollegen Michael Piccolruaz, in Tokio für Italien am Start, und Schubert.
„Es ist definitiv etwas Besonderes mit und gegen Mischa zu klettern. Wir haben uns schon im Vorfeld vorgenommen, in der Qualifikation so Gas zu geben, dass wir erst im Finale aufeinandertreffen. Das hat wirklich geklappt und es war uns fast egal, wer am Ende gewinnen würde. Ich hätte mich bei einem Sieg für ihn genauso gefreut. Das war sicherlich mein speziellstes Duellfinale, das ich je hatte!“
Am Ende bewältigt der Bronzemedaillengewinner von Tokio die Wand in knapp einer Minute (01:01min) vor seinem italienischen Konkurrenten und sieht den ersten Test nach überstandener Covid-Erkrankung als geglückt.
„In den letzten beiden Wochen ist es ziemlich bergauf gegangen sowohl mit Corona als auch der Haut und ich konnte wieder gut trainieren. Der Aufwärtstrend war besonders letzte Woche gut spürbar und jetzt fühle ich mich zum ersten Mal wieder richtig gut. Arco ist doch ein etwas spezieller Bewerb mit dem Duell und dem KO-Format. Es hat extrem viel Spaß gemacht!“
Nach dem erfolgreichen Ausflug an den Gardasee, steht als nächster Wettkampf die Kletter-EM in München auf dem Programm. Dort wird zum ersten Mal in der neuen Olympiakombination geklettert.
„Damit du am Ende beim Kombinationsbewerb im Olympia-Format an den Start gehen darfst, musst du sowohl beim Boulder als auch beim Vorstieg unter die besten Acht kommen. Somit gilt meine Konzentration zuerst den Einzeldisziplinen.“
Ein Schubert kommt nie ohne Ambitionen und gibt noch seine Zielsetzung preis: „Die EM ist das große Highlight heuer und das erste Ziel ist es, ins Finale für die Kombination zu kommen und das Format zum ersten Mal zu testen. Auf dem Weg dorthin eine Medaille im Boulder und im Vorstieg zu holen. Dafür werde ich alles geben, ich freu mich schon sehr!“
Pilz kürt sich bei den Damen mit Rang drei im Bouldern und einem packenden Sieg im Vorstieg zur großen Siegerin. Die World Games Siegerin fiebert nun ebenfalls der EM in München entgegen.