Schubert und Amon jubeln über Platz drei

Beim Kletterweltcup im Bouldern und Speed in Salt Lake City (USA) konnte das KVÖ-Team über zwei Podestplätze jubeln.

Während sich Platz drei von Jakob Schubert im Bouldern nach der starken Semifinal-Leistung abgezeichnet hatte, sorgte Kevin Amon im Speed in seinem ersten Weltcup-Finale für eine große Überraschung. Der Niederösterreicher jubelte am Ende ebenfalls über Platz drei. Pech hatte hingegen Jan-Luca Posch. Der Tiroler verpasste das Podest um Nuancen und verletzte sich zudem am Knie.

 

Jakob Schubert fühlt sich in Salt Lake City wohl, das hat der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Tokio einmal mehr eindrucksvoll bestätigt. Nach Platz eins im Semifinale holte der Ausnahmesportler im Finale ein Top und vier Zonen und konnte sich mit Platz drei über seinen nächsten Podestplatz im Weltcup freuen. Der Sieg ging an den Japaner Sorato Anraku, der sich mit drei Tops und vier Zonen souverän vor seinem Teamkollegen Meichi Narasaki (ein Top, vier Zonen) durchsetzen konnte.

 

„Der Tag war für den Verband ein kompletter Wahnsinn. Dass Kevin dann auch noch Platz drei holt, ist einfach megageil. Endlich wieder auf einem Weltcup-Boulder-Podest zu stehen ist einfach super. Nach dem Finale hatte ich aber gemischte Gefühle. Ich bin nicht ganz so gut gebouldert wie noch im Semifinale. Vom Ergebnis bin ich sehr zufrieden, aber bei den letzten zwei Bouldern war mehr drinnen. Für mich war der Wettkampf in Richtung Olympia-Vorbereitung sehr wichtig. Es war ein super Tag, eine coole Erfahrung, mit Jani (Anm.: Jan-Luca Posch) im Finale zu stehen, und einfach ein super Bewerb – fette Stimmung inklusive“, sagt Schubert, der nach knapp drei Jahren wieder einen Boulder-Weltcup auf dem Podest abschließen konnte. 2021 wurde der Tiroler in Salt Lake City ebenfalls Dritter.

 

Für seinen Teamkollegen Jan-Luca Posch fällt die Finalteilnahme in die Kategorie „bitter“. Der amtierende Staatsmeister (ein Top, drei Zonen) verpasste das Podest um Nuancen, holte Platz fünf und verletzte sich am letzten Boulder am Knie. „Das Finale war für mich richtig bitter. Beim ersten Boulder ist mir kurz vorm Top der Fuß gegangen, beim letzten Boulder habe ich die Startposition ganz knapp nicht einnehmen können. Der Rest war aber richtig gut. Beim letzten Boulder habe ich mir wieder bei meinem Knie wehgetan, das müssen wir jetzt noch abklären lassen. Über den ganzen Bewerb habe ich eine super Performance abgeliefert und bin voll zufrieden“, bilanziert Posch.

 

Speed-Überraschung durch Amon

 

Aufgrund der schlechten Wetterprognosen wurde der Speed-Bewerb kurzfristig einen Tag nach vorne verlegt. Kevin Amon, aktuell der schnellste Speed-Kletterer des Landes, hat in Salt Lake City einen weiteren Meilenstein seiner noch jungen Karriere erreicht. Der Niederösterreicher qualifizierte sich mit einer Zeit von 5,55 Sekunden und Rang 15 für sein erstes Weltcup-Finale. Und dort sollte für den österreichischen Rekordhalter seine große Stunde schlagen. Im Achtelfinale setzte sich Amon gegen den zweitschnellsten der Qualifikation, Yaroslav Tkach (UKR), durch, ehe er auch im Viertelfinale gegen den Chinesen Lin Yu die Oberhand behielt. Im Halbfinale brachte der 19-Jährige gegen Lokalmatador Noah Bratschi keine Zeit an die Wand und matchte sich in weiterer Folge mit dem Italiener Matteo Zurloni um Platz drei. Der amtierende Staatsmeister behielt die Nerven, setzte sich mit 5,48 Sekunden durch und jubelte in seinem ersten Weltcup-Finale über Bronze.

 

„Einfach unfassbar. An diesen Tag werde ich mich wohl noch sehr lange erinnern. In Salt Lake City bin ich letztes Jahr erstmals im Weltcup gestartet. Bei meinem fünften Start habe ich es jetzt in ein Weltcup-Finale geschafft. Heute ist es passiert, ich bin einfach überglücklich. Ich bin dann richtig in einen Lauf gekommen und hatte das Momentum auf meiner Seite. Dass es am Ende dann auch noch Platz drei gibt, macht mich sprachlos. Ich will den Moment jetzt einfach genießen. Diese Medaille gibt noch einmal einen richtigen Boost“, strahlt Amon, der sich in den letzten Tagen mit einer Verkühlung herumschlagen musste, nach der Siegerehrung.

 

KVÖ-Coach Katharina Saurwein ergänzt: „Das war heute ein super Erlebnis. Kevin hat sich riesig über die Finalteilnahme gefreut und einen unglaublichen Lauf hingelegt. Man hat gesehen, wenn man es in die K.-o.-Phase schafft, ist alles möglich. Kevin hat nie aufgegeben, toll abgeliefert und sich mit Platz drei belohnt. Einfach spitzenmäßig!“

 

Für seinen Teamkollegen Lukas Knapp verlief der Wettkampf nicht nach Wunsch. Der Salzburger fabrizierte in der Qualifikation einen Fehlstart, musste den Bewerb damit frühzeitig beenden und konnte seine gute Form an diesem Tag leider nicht bestätigen.

 

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