Pilz musste als Quali-15. im Halbfinale der Top-20 am Donnerstag vorlegen – das gelang ihr eindrucksvoll. Auf den vier kniffligen Boulder-Problemen holte sie ein Top und drei Zonen, lediglich auf dem letzten Boulder – der ungeliebten Platte – schaffte sie keine Wertung. „Ich wusste nicht genau, was das wert sein wird. Eigentlich habe ich gedacht, dass man für das Finale wahrscheinlich zwei Tops braucht“, so Pilz, die noch die 15 weiteren Starterinnen abwarten musste.
Mit ihrer Einschätzung lag sie falsch. Nach und nach zeigte sich, dass sich die Konkurrenz an den Bouldern die Zähne ausbeißt und nicht viele Tops in die Wertung kommen. „Ich habe gar nicht so sehr auf die Ergebnisliste geschaut, sondern es auf mich zukommen lassen. Die Zeit ist mit der Behandlung beim Physio schnell vergangen, dann hat es geheißen, dass ich im Finale bin. Das freut mich schon sehr, weil der Fokus für Innsbruck eher auf dem Vorstieg gelegen ist.“
Für die Olympia-Starterin ist es das erste Boulder-Finale beim Heim-Weltcup, ihr bestes Ergebnis in Innsbruck in dieser Disziplin ist Rang acht vor zwei Jahren. Ihr bestes Weltcupergebnis im Bouldern datiert von 2019, als sie in Chongqing als Dritte ihren ersten und einzigen Boulder-Podestplatz holen konnte. „Ich freue mich vor allem auf die Stimmung am Abend, im Finale geht es immer richtig ab. Jetzt darf ich das im Bouldern in Innsbruck auch einmal an der Wand erleben.“
Im Halbfinale war nur Top-Favoritin und Olympiasiegerin Janja Garnbret (SLO) mit zwei Tops und drei Zonen besser. Zudem haben es Jennifer Eucharia Buckley (SLO), Fanny Gibert (FRA), Anastasia Sanders (USA) und Mao Nakamura (JPN) geschafft. Die Entscheidung folgt am Donnerstagabend ab 19:30 Uhr und ist bereits ausverkauft. 3.000 Fans in der „Freiluft-Arena“ am Gelände des Kletterzentrum Innsbruck werden für Gänsehaut-Atmosphäre sorgen.
Weniger gut lief es für Franziska Sterrer, die mit einer Zone Platz 19 belegte. „Es war eine richtig harte Runde. Nach dem intensiven Olympic Qualifier hat mir die etwas leichtere Qualifikation besser in die Karten gespielt. Ich habe gekämpft, aber es ist mir nichts aufgegangen – das gehört dazu. Es hat sich oft sehr knapp angefühlt, aber am Ende war ich dann doch weit weg. Ich kann aus diesen Runden sehr viel lernen und mitnehmen.“