Gleich drei Heimsiege gab es in Innsbruck-Tirol zu bejubeln. Zu Beginn der Woche triumphierte Lukas Knapp im Speed-Europacup, der im Rahmen des IFSC Climbing World Cup Innsbruck ausgetragen wird. Im Paraclimbing war Angelino Zeller einmal mehr eine Klasse für sich. Für das Grande Finale sorgte Jakob Schubert mit seinem Sieg im Vorstieg am Sonntag.
„Der Fight wäre ohne Heimpublikum nicht möglich gewesen“, streute der sechsfache Kletter-Weltmeister den 3.000 Fans, die am Sonntagabend trotz Regens für Gänsehaut-Atmosphäre sorgte, Rosen. „Es war unglaublich, eine Mega-Stimmung. Solche Momente erlebt man nicht oft, die bleiben ewig in Erinnerung.“
„Geilster Weltcup für alle Athlet:innen“
Der Weltcup in jener Stadt, in der Schubert aufgewachsen ist und mit dem Klettern begonnen hat, ist kein gewöhnlicher und auch nicht mit anderen vergleichbar. „Es macht mich unglaublich stolz, dass die allermeisten Athlet:innen den Weltcup in meiner Heimatstadt als den geilsten auf der ganzen Welt bezeichnen“, so der 33-jährige Lokalmatador.
Der Slogan „Climbing is coming home“ passt wie die Faust aufs Auge. „Wir hatten in Innsbruck bereits legendäre Bewerbe am Marktplatz, dann 2018 die Weltmeisterschaft in der Olympia World. Der Weltcup hat eine enorme Kraft und ist internationales Vorbild, das ist zum einen dem Publikum und zum anderen der perfekten Organisation zu verdanken“, lobt Schubert das Event-Team sowie die zahlreichen Helfer:innen. „Das wird sicher noch viele Jahre so weitergehen – ich hoffe, dass ich noch einige Zeit Teil davon sein kann.“
Olympiasiegerin zu Tränen gerührt
Nicht nur für die heimischen Athlet:innen ist das IFSC Climbing World Cup Innsbruck ein Highlight im Kletter-Jahr, auch die internationalen Stars schätzen die Bewerbe in der „Freiluft-Arena“ am Gelände des Kletterzentrum Innsbruck.
Die slowenische Dominatorin und Olympiasiegerin Janja Garnbret, die in Innsbruck sowohl im Bouldern als auch im Vorstieg gewinnen konnte, war nach ihren Triumphen zu Tränen gerührt. „Es ist einfach überwältigend, die Fans in Innsbruck sind mir sehr ans Herz gewachsen. Sie schenken mir so viel Liebe, deswegen habe ich auch diesen Ort als letzten Bewerb vor den Olympischen Spielen gewählt. Hier zu klettern, ist immer besonders und atemberaubend. Ich kann mich nur bedanken.“
Im Bouldern feierten Japans Herren einen Dreifachsieg. Sohta Amagasa triumphierte erstmals im Weltcup und zeigte sich danach überwältigt. „Es war unglaublich, wie laut es im Finale war. Die Leute haben mich so stark angefeuert, es hat sich wie ein Heimbewerb angefühlt“, so der 24-Jährige, der an der gleichen Stelle vor zwei Jahren Bronze bei der FISU Universitäts-WM gewonnen hatte. „In Innsbruck ist es immer großartig. Die Leute sind nett, das Venue ist wunderschön. Hoffentlich kann ich noch oft hierherkommen.“
„Lob an das gesamte Team“
Hocherfreut bilanzierte auch das KVÖ-Team. Alle vier Tage, an denen Tickets benötigt wurden, waren bereits im Vorfeld ausverkauft. Zudem pilgerten tausende Menschen bei den Qualifikationen (freier Eintritt) zum Kletterzentrum Innsbruck, insgesamt waren in der Event-Woche mehr als 17.000 Leute mit dabei – eine neue Bestmarke für den IFSC Climbing World Cup Innsbruck.
„Dem ganzen Team gebührt ein riesengroßes Lob. Das Feedback der Athlet:innen bestätigt unseren Weg und zeigt, was hier auf die Beine gestellt wird. Das Wettkampf-Klettern wird in Innsbruck von seiner besten Seite präsentiert, es ist Werbung für unsere Sportart und für die gesamte Region“, resümiert KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm.
Julia Pinggera, Verantwortliche im Kletterverband Österreich (KVÖ) für den Weltcup, zeigt sich ebenfalls erfreut. „Es waren intensive Tage und Wochen, unser kleines, aber feines Team hat das bravourös gemeistert. Die Rückmeldungen der Athlet:innen und der Fans entschädigen für lange Arbeitstage. Danke an alle, die mitgeholfen haben.“