Nach dieser Saison zieht die Niederösterreicherin, die in den letzten Monaten mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, einen Schlussstrich und beendet ihre aktive Karriere.
„Ich habe gemerkt, dass ich aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten muss. Der Zeitpunkt für diese Entscheidung ist zwar dann doch eher überraschend gekommen, aber mein Körper hat mir klare Signale gegeben. Seit November habe ich gemerkt, dass ich im Training nicht mehr vorwärtskomme, ständig müde bin und nach meiner dritten Coronainfektion regelmäßig mit grippalen Symptomen zu kämpfen habe. Die Zeit war mental sehr herausfordernd für mich. Die Gesundheit hat mir sozusagen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich möchte aber nicht alles sofort aufgeben, aber ich werde am Ende dieser Saison meine aktive Wettkampfkarriere beenden“, schildert Stöckler ihre Beweggründe. In den nächsten Wochen wird die 23-Jährige ihr Trainingspensum kontinuierlich zurückschrauben und 2023 nur noch an ausgewählten Wettkämpfen teilnehmen.
„Es ist immer schade, wenn eine Athletin ihre Karriere beenden. Mich freut es besonders, dass Laura sich in den letzten zwei Jahren noch einmal richtig gut entwickelt hat, mit starken Leistungen aufzeigen konnte und viel für die positive Außenwahrnehmung das Speed-Klettern getan hat. Wir wünschen ihr bei den verbleibenden Wettkämpfen viel Glück und hoffen, dass sie ihren neuen Lebensabschnitt ebenso erfolgreich bestreiten kann“, sagt KVÖ-Geschäftsführer Heiko Wilhelm über das bevorstehende Karriereende von Laura Stöckler.
Ausgewählte Bewerbe als „Genussprojekt“
Für Laura Stöckler beginnt nun der langsame, aber gut durchdachte Abschied vom Wettkampfklettern. „Ich bin der Meinung, dass es in keinem Bereich gut ist, sofort von 100 auf 0 zu gehen, sondern es langsam weniger werden zu lassen. Das gilt für mich auch im Sport. Ich werde mein Training in den nächsten Wochen etwas anders und offener gestalten sowie ausgewählte Wettkämpfe bestreiten. So kann ich über einen längeren Zeitraum von allen Athletinnen und Athleten sowie dem Wettkampfgeschehen Abschied nehmen. Das möchte ich mir am Ende noch rausnehmen“, erklärt die Niederösterreicherin, die nun ihr Lehramtsstudium Sport und Englisch in den Vordergrund rücken und viel Zeit in den Bergen verbringen wird. Welche Bewerbe in die engere Auswahl kommen, hat die 23-Jährige noch nicht definiert. Vielmehr ist es – speziell bei internationalen Wettkämpfen – von den zu erfüllenden Limits abhängig. Der Heim-Europacup im Juni im Kletterzentrum Innsbruck soll jedoch ein Fixpunkt in der emotionalen Abschiedstour werden.
„Besonders bedanken möchte ich mich abschließend beim Kletterverband Österreich und im Speziellen bei meinem Trainer Fabian Ebenhoch vom Olympiazentrum Tirol. Er hat mich über einen sehr langen Zeitraum im Training intensiv begleitet und war auch in meinem Entscheidungsprozess immer an meiner Seite und eine großartige Stütze“, so Stöckler.